Ferdinand Grossmann ist nicht vergessen.
Damit sein Wirken und seine Ideen auch nachkommenden Generationen vermittelt werden, haben sich seine Freunde (und Schüler) 1980 zu einem Verein zusammengeschlossen. Die Intentionen des Vereins "Freunde Ferdinand Grossmanns" sind in den Statuten festgehalten.
Am 27. Februar 1980 wurde die Gründungsversammlung abgehalten und Kammersänger Prof. Walter Berry zum Präsidenten des Vereins gewählt. Der Verein hat in den folgenden Jahren zahlreiche Aktivitäten entwickelt. Es wurden Konzerte, Gespräche über die Nachwuchspflege, Gesangswettbewerbe, Chorwettbewerbe in Japan (vom japanischen Tochterverein), Vergabe eines Förderungspreises beim Wiener Schubert-Chorwettbewerb 2001, ebenso 2001 in Zusammenarbeit mit der Musikuniversität/Musikpädagogik ein Symposion "Ferdinand Grossmann - Musiker und Pädagoge" u.v.a. durchgeführt.
Eine Strasse im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde feierlich im Rahmen von Grossmann- Tagen 1983 eröffnet, eine Gedenktafel am Wohnhaus Grossmanns angebracht, und aus Anlass des 100. Geburtstages eine Biographie ("Den Sängern ein Vater" - Desiree Hornek, J&V Edition Wien 1987) herausgebracht.
Als Internationale Vereinigung zur Förderung junger Künstler bemüht sich der Verein insbesonders um das Chorwesen: er vergibt seit 1990 jährlich den Ferdinand Grossmann-Preis in Form einer silbernen Stimmgabel für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Chormusik.
Der Verein hat sich per Generalversammlung am 5.12.2010 aufgelöst.
Der Ferdinand Grossmann-Preis wurde zuletzt im Mai 2010 an die WIENER SÄNGERKNABEN vergeben.
Der Grossmann-Interpretationspreis wird noch 2011 und 2012 für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes beim Internationalen Chorwettbewerb Schloß Porcia in Spittal/Drau in Kärnten vergeben.
Ferdinand Grossmann wurde 1887 in Tulln/Niederösterreich geboren, besuchte in Linz die Volksschule und wurde schon 1894 Sängerknabe am Linzer Dom. Nach der Realschule und Lehrerbildungsanstalt absolvierte er das Linzer Konservatorium bei August Göllerich und bereitete sich danach autodidaktisch auf die Staatsprüfungen in Gesang, Orgel, Klavier und Komposition vor, die er 1909 erfolgreich bestand.
Ab 1906 war Grossmann als Aushilfslehrer an diversen Schulen in Oberösterreich tätig. Darauf folgte der Ruf nach Wien, wo er seine Lehrtätigkeit als Bürgerschullehrer aufnahm, während er gleichzeitig eine Kapellmeisterausbildung absolvierte und verschiedene Chöre, unter anderem den Wiener Chorverein, gründete und leitete.
1923 initiierte Ferdinand Grossmann das Volkskonservatorium, aus welchem später das Konservatorium der Stadt Wien wurde, dem er ab 1925 als Direktor vorstand. Seit 1926 bis 1938 war er Dirigent des Akademischen Orchestervereins, 1926 kam er auf Wunsch von Wilhelm Furtwängler zum Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, 1927 wurde er Chormeister des Wiener Männergesangvereins, schließlich 1930 unter Clemens Krauss Chordirektor der Wiener Staatsoper.
Ab1933 war er Professor für Solo- und Chorgesang und Leiter der Abteilung Schulmusik an der Wiener Musik Akademie, heute Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Zeitgleich war Grossmann Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, zu deren künstlerischen Leitung er 1956 bestellt wurde.
1939 bis 1945 sowie 1956 bis 1968 war Grossmann künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben, in deren Rahmen er nach seinem Konzept den "musischen Kindergarten" einführte und etablierte. 1946 gründete Grossmann an der Wiener Musikakademie den Wiener Akademie Kammerchor, mit dem er große nationale und internationale Erfolge feierte: ein legendäres Ensemble.
In den Jahren danach erhielt er zahlreiche internationale Gastprofessuren. Ferdinand Grossmann gilt als eine der bedeutendsten österreichischen Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Außerdem ist Ferdinand Grossmann ein Pionier der musischen Früherziehung.
Ferdinand Grossmann verstarb am 5. Dezember 1970 in Wien, und ist in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Zentralfriedhof beigesetzt worden.
- 1990 ORF Chor Wien - Erwin Ortner
- 1991 Concentus Vocalis - Herbert Böck
- 1992 Philharmonia Chorus Saitama Sakae Japan
- 1993 Salzburger Bachchor - Howard Arman
- 1994 Gumpoldskirchner Spatzen - Elisabeth Ziegler
- 1995 Goshogawara Chorus Japan / Wiener Singverein - Johannes Prinz
- 1996 Hortus Musicus Feldkirch - Gerhard Dallinger
- 1997 Capella Nova Graz - Otto Kargl
- 1998 Wiener Jeunesse Chor - Günther Theuring
- 1999 A Capella Chor Villach - Helmut Wulz
- 2000 Chorus Sine Nomine - Johannes Hiemetsberger
- 2001 Linzer Jeunesse Chor - Wolfgang Mayrhofer
- 2002 Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
- 2003 Musikmosaik Ohlsdorf
- 2004 Alois Glassner
- 2005 Chor der Bergkirche Eisenstadt - Josef Bauer
- 2006 Salzburger Kammerchor - Norbert Brandauer
- 2007 Wiener Singakademie - Heinz Ferlesch
- 2008 Kammerchor Innsbruck - Thomas Kranebitter
- 2009 Wiener Lehrer a cappella Chor - Günter Knotzinger
- 2009 Wiener Sängerknaben
Grossmann-Interpretationspreis 2010 gestiftet für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes beim Internationalen Chorwettbewerb Schloß Porcia 2010 an:
Vox Antiqua, Debrecen mit der Interpretation von
"O magnum mysterium" von Javier Busto
Elisabeth Wagner-Trenkwitz
Präsidentin
KR Karl Schmid
Finanzen
Prof. Helmut Pilss
Generalsekretär
Kleingmainergasse 16
A 5020 Salzburg
mailto: helmut.pilss@tele2.at
Vereinssitz:
A 1010 Wien
Musikverein
Bösendorferstr.12
c/o Wiener Männergesang-Verein
Jour fix
Weiterhin jährlich am 5. Dezember 12 Uh
Treffen der Freunde am Grab Ferdinand Grossmann’s am Wiener Zentralfriedhof Gruppe 4o Grab 26